Informiert sein

Ich versuche mich verstärkt abseits der sozialen Medien über das aktuelle Weltgeschehen zu informieren. Abseits der Welt, in der es durch Algorithmen und Filterblasen nur um Themen geht, die mich interessieren, bzw. von denen der Algorithmus meint, sie müssten mich interessieren.

Ich möchte hier mal kurz zusammenfassen, wie ich das zur Zeit mache.

Wöchentlich I

Seit kurzem habe ich (wieder) Die Zeit im Abo. Und zwar diesmal digital und, Achtung, auf Papier. Nachdem ich im letzten Jahr den Spiegel digital abonniert hatte, war es mal wieder Zeit für einen Wechsel. Inhaltlich finde ich beide Publikationen sehr gut, und so fiel es mir nicht ganz leicht, mich zu entscheiden. Meine Wahl fiel dann aus folgenden Gründen auf die Zeit:

  • Die Audio-Artikel der Zeit sind viel besser konsumierbar. Ich habe sie als Podcast abonniert, was mir viele Vorteile (variable Geschwindigkeit, gespeicherte Abspielposition,…) bringt. Beim Spiegel war das alles nicht sehr komfortabel. Außerdem sind die Sprecher sehr professionell.
  • Das ePUB-Format der Zeit ist schön gestaltet und enthält (im Gegensatz zum Spiegel) auch Bilder. Ich lese die Artikel dann gerne in der iBooks-App, womit ich dann auch immer eine synchrone Leseposition auf iPad und iPhone habe.
  • Die Zeit ist offener nach außen. Aus der Die Zeit E-Paper“-App lassen sich Links zu Artikeln aus der gedruckten Ausgabe verschicken. Der Empfänger kann dann den kompletten Artikel lesen, ohne selbst Abonnent sein zu müssen.
  • Der Mittwoch/Donnerstag als Erscheinungstag passt mir persönlich besser in meinen Wochenablauf, als der Freitag/Samstag.
  • Die Aufteilung in die verschiedenen Resorts finde ich bei der Zeit klarer und übersichtlicher. Ich finde mich besser zurecht.

Für den Überblick, welche Artikel wichtig sind, und welche ich lesen möchte, nutze ich die PDF-Ausgabe und neuerdings die Papierversion, die dann Donnerstags im Briefkasten landet. Ganz ehrlich, ich finde das Papierformat schrecklich. Diese Größe ist für mich fast nicht handhabbar. Da war mir das Magazinformat des Spiegels schon viel lieber. Aber ok, einen Nachteil gibt’s immer. Das PDF-Format ist durch das große Papierformat natürlich auch weniger praktisch auf dem iPad. Aber für den Überblick über die ganze Ausgabe finde ich das Originallayout sehr wichtig. Nur im ePUB würde ich mich nicht orientieren können. Außerdem hat die Papierausgabe den Vorteil, dass man Artikel auch einfach weitergeben kann. So nach dem Motto: Hier, lies mal.

Wöchentlich II

Ein zweiter wichtiger Bestandteil im wöchentlichen Rhythmus ist der Podcast Lage der Nation. Philip Banse und Ulf Buermeyer geben jedes Wochenende einen sehr guten Überblick über die vergangene Woche, und liefern gute Zusammenfassungen einzelner Themen. Durch die Lage der Nation habe ich oft eine Art Aha-Erlebnis“, wodurch ich dann bestimmte Dinge erst verstehe. Die Lage läuft bei mir jeden Montag auf dem Weg zur Arbeit.

Täglich

Für die täglichen Informationen werden viele die bekannten Onlineangebote wie Spiegel Online, SZ.de, Zeit Online,… nutzen. Habe ich auch. Aber irgendwie ist das dann am Ende auch wie Facebook. Jedesmal, wenn ich die Seite öffne, sehe ich etwas anderes. Es fehlt mir eine Einordnung, was heute wichtig ist, und was nicht. Auch wenn ich als online lebender Mensch das in der Vergangenheit immer belächelt habe, aber so falsch ist eine Tageszeitung nicht. Sie bringt etwas Ruhe in den hektischen Alltag, in dem es nur noch um Schlagzeilen, Klicks und Eilmeldungen geht. Eigentlich wäre ja die Süddeutsche meine Zeitung. Dort finde ich auch das Digitalangebot sehr gut. Aber unterm Strich ist mir das zu teuer und täglich zu viel zu lesen. Und so habe ich 2 andere Tagesformate für mich entdeckt.

Jeden Morgen (werktags) nehme ich mir 10 Minuten Zeit, meistens im Auto, um den Podcast von Zeit Online Was jetzt? anzuhören. Dort gibt‘s immer einen kurzen Nachrichtenüberblick mit 1-2 Schwerpunkten, auf die genauer eingegangen wird.

Und jeden Werktag abends um 17 Uhr gib’s dann die neue Ausgabe von Spiegel Daily. Dort werden die wichtigsten Themen des Tages genauer behandelt, und ein paar Artikel aus dem gedruckten Spiegel gibt’s auch noch dazu. Bei Spiegel Daily bin ich nicht ganz zufrieden damit, dass es nur über die Webseite zu lesen ist. Eine App dazu wäre schon ganz gut. Und eine Suchfunktion für das Archiv wäre auch super. Und manchmal sind die Artikel auch etwas seltsam. Aber erstens ist das Format noch sehr jung, und es besteht Hoffnung auf eine positive Entwicklung, und zweitens ist es für die 7€ im Monat gut genug, und schon allein für die Videos von Harald Schmidt rentiert sich das schon :)

So, jetzt wisst ihr, wie ich mich zur Zeit informiere. Ich denke es ist ein gesunder Mix, der sich aber sicher auch mit der Zeit verändern wird. Auf die anderen Podcasts und Blogs, die ich verfolge, bin ich jetzt nicht eingegangen, aber die gehören auch nicht zur aktuellen Nachrichtenlage, sondern sind mehr Special Interest“. Aber darüber kann ich ja auch mal schreiben, wenn Interesse besteht. Meinen Social Media“-Konsum habe ich gerade weitestgehend zurückgeschraubt. Vor allem bei den Diensten, bei denen Algorithmen bestimmen, was ich zu sehen bekomme. Also vor allem Facebook und Instagram (Ja, ist auch Facebook, ich weiß.). Twitter geht noch einigermaßen mit unabhängigen Clients. Aber dazu kann ich ja auch mal einen eigenen Artikel schreiben.

Wie haltet ihr euch eigentlich auf dem Laufenden? Wer mag, kann das ja auch gerne hier kommentieren.


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