Ob es überhaupt eine erste Welle gegeben hat?

Krass. In einem Artikel der gestrigen (01.07.2020) Aichacher Zeitung ((https://www.aichacher-zeitung.de/vorort/aichach/art18,157687 – Leider fehlen die krassen Aussagen in der Onlineversion des Artikels, und sind nur in der Printausgabe zu lesen.)) zweifelt der Leiter unseres Gesundheitsamtes allen Ernstes an, ob es überhaupt eine erste (Covid-19-)Welle gegeben hat.

Außerdem wisse er nicht, wo das Endziel der von der Regierungen erlassenen Maßnahmen liege, und spult dabei aus Verschwörungskreisen bekannte Argumente ab, durch die suggeriert wird, dass die Regierung willkürlich handelt, und uns den wahren Grund für die Maßnahmen verschweigt. ((Zitat: „Anfangs sei es darum gegangen, die Krankenhäuser nicht zu überlasten, später sei es um Verdopplungszeiten der Fallzahlen gegangen, jetzt werde vor einer zweiten Welle gewarnt.“))

Auch diesmal werden die PCR-Tests als „sehr ungenau“ bezeichnet, und eine Trennung der Bezeichnungen „Neuinfektionen“ und „positive Testung“ gefordert.

Und da kann im Artikel dann noch so oft erwähnt werden, dass der Herr erfahrener Arzt und Epidemiologe ist. Ich halte diese Aussagen und diese Einstellung für jemanden als Gesundheitsamtleiter für unverantwortlich und gefährlich.

Wollen wir mal hoffen, dass wirklich keine zweite Welle kommt. Weil gut aufgehoben fühle ich mich hier nicht mehr.

Und für den Herrn vom Amt, hier nochmal schön grafisch dargestellt, die (in Deutschland glücklicherweise milde) erste Welle.

Ich finde, es macht auch einen großen Unterschied, ob sich jemand im privaten Umfeld in Verschwörungsmythen verrennt ((Und das ist schon schlimm genug und macht mir durchaus zu schaffen.)), oder ob jemand ein Gesundheitsamt leitet, und in dieser Funktion nicht haltbaren Unsinn verbreitet. Denn dann gibt es nämlich Bürger:innen, die bis jetzt unsicher waren, und die sagen jetzt: „Na, vielleicht ist ja doch was dran.“ – Und das ist genau der Punkt. Das ist verantwortungslos.


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