LowEnd und Mixdown

Ich kann jetzt so tun, als wäre ich voll der Profi, und wüsste immer, was ich tue. Aber das wäre gelogen.

Nachdem ich vor ein paar Jahren wieder intensiv damit angefangen habe, Musik zu machen, habe ich in der Zwischenzeit sehr viel gelernt. Ich habe mich durch unzählige YouTube-Tutorials geklickt, anfangs viel zu viele Plugins gekauft, das dann wieder reduziert, einige Kurse bei Sinee gekauft und durchgearbeitet, und sehr viel probiert und rumgespielt.

Und mir wird immer wieder klar, dass man eben als der Eigenbrötler, der ich bin, alles ist. Komponist, Instrumentalist, Produzent, Mixing- und Mastering-Engineer, Raumakustiker, Label, PR-Manager. Und wahrscheinlich habe ich auch noch ein paar vergessen. Und in jedem dieser Bereiche gibt es unendlich viel zu lernen. Nachdem ich mittlerweile rein nach Gehör recht zuverlässig einen einigermaßen ausgewogenen Mixdown hinbekomme, habe ich mich dann in letzter Zeit mehr auf die kreativen Prozesse konzentriert und mehrere Tracks produziert, die sich immer mehr hin zu straightem Techno entwickeln.

Und hier wurde mir letztens wieder klar, wie wichtig ein gutes LowEnd ist, und dass ich das sehr stiefmütterlich behandelt habe. Ich war zwar durchaus der Meinung, dass meine Tracks gut Wumms haben, aber wenn man die Sache nüchtern betrachtet, ist das nicht der Fall. Es ist zwar durchaus ein Wumms vorhanden, aber Techno verlangt eher nach einem WummmmMMMmms 😉

Und so habe ich die letzte Woche fast ausschließlich mit Kick und Rumble verbracht, und habe sehr viel mit A/B-Vergleichen zu fetten Profiproduktionen gearbeitet. Ich glaube, ich bin jetzt schon ein gutes Stück weiter und habe wieder viel gelernt.

Ein großes Problem dabei ist aber meine Abhörsituation. Deshalb dachte ich auch immer, dass alles gut ist. Zu 98 % arbeite ich mit Kopfhörern. Mir ist bewusst, dass das nicht optimal ist, weil u. a. der Bass mit Kopfhörern immer geil ist, und sich nicht gut beurteilen lässt. Zu Hause befindet sich auch ein Raum, den ich Studio nenne, und in dem auch 2 Monitorboxen stehen und ein bisschen Akustikmaterial an der Wand hängt. Ich habe versucht, den Sound dort so gut es geht zu optimieren, aber zugegebenermaßen traue ich meinen Kopfhörern mehr als diesem Raum. Jetzt versuche ich, das Abhörproblem unter Kopfhörern mit dSONIQ Realphones in den Griff zu bekommen. Die Software simuliert Lautsprecher und Studioräume und versucht so die Nachteile von Kopfhörern zu umgehen. Ich weiß noch nicht, ob das die Lösung ist, und natürlich muss ich den Klang der virtuellen Speaker erst lernen, bevor ich damit abmischen kann. Aber zumindest klingt es schon mal sehr vielversprechend.

Ich hoffe jetzt mal, dass ich das bald in den Griff bekomme, weil ich mich eigentlich viel lieber im kreativen Prozess befinde, als mich mit technischen Notwendigkeiten aufzuhalten.


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